Renaturierung Weserufer

Die Renaturierung des Weserufers in Rablinghausen ist ein Projekt im Rahmen des vom Land Bremen aufgelegten Programmes „Lebensader Weser“. Zur Abwicklung der Uferrenaturierung war der Bremische Deichverband am linken Weserufer Projektträger im Auftrag des Senators für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa (SUBVE).

Die Renaturierung des Weserufers in Rablinghausen wurde, als vorgezogene Maßnahme zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie, zu je 50 % aus der zweckgebundenen Oberflächenwasserabgabe und dem Europäischem Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert.

Im Projektgebiet finden sich derzeit im Bezug auf den Zustand und das Erscheinungsbild der Weser praktisch alle nachteiligen Auswirkungen wieder, die als Kehrseite der einseitigen Entwicklung des Flusses zur wirtschaftlichen Lebensader (Häfen, Schifffahrt) durch Menschenhand in den letzten 120 Jahren eingetreten sind.

Die starke Kanalisierung und durchgehende steile Uferbefestigung steht im Projektgebiet in besonderem Gegensatz zu der landseitig direkt anschließenden Grünanlage „Weseruferpark“, die durch ihre Weitläufigkeit und den Besatz mit vorwiegend Weichgehölzen durchaus den optischen Eindruck einer Flusslandschaft erweckt.  

Bisher fehlte allerdings durch die beschriebene derzeitige Gewässermorphologie der naturnahe Übergang zum Fluss selbst. Diese Übergangszone bildet sich bei Flachlandflüssen abschnittsweise als Sandstrandzone heraus, wenn die natürlichen Bodenschichtungen unter einer nicht zu starken Auelehmdecke, Sandschichten enthalten.  

Mit der geplanten Maßnahme wurden im Weseruferpark Rablinghausen die negativen Uferstrukturen auf einer Länge von etwa 220 m beseitigt. Durch die Freilegung bzw. Herstellung von naturnahem Sandufer in einer Neigung von ca. 10 %, die weitestgehend dem sich auch natürlich einstellenden Böschungswinkel entspricht, wurde die Übergangszone zwischen Gewässer und Land in einen ökologisch wertvolleren Zustand zurück geführt.  

Durch die Uferrenaturierung wurden Strandflächen geschaffen, die bei normalem Tidegeschehen regelmäßig zu ca. 50 % mit Wasser überstaut werden und wieder trocken fallen.

Zu diesem Zweck wurde die Steinschüttung am Weserufer entfernt und die anstehenden sandigen Böden wurden bis auf die geplante Strandebene abgetragen. Der Sandabtrag wurde in den angrenzenden Flächen des Weseruferparkes zur Geländemodellierung und Entwicklung von neuen Sandmagerrasenflächen aufgetragen.

Auf diese Weise wurde der Eingriff in die vorhandene Vegetation des Weseruferparkes komplett kompensiert.  Der bisherige Weseruferweg wurde zurückgebaut und in einem Bogen um die neu entstandene Strandfläche herum gelegt.  

Die Bauausführung dieser Maßnahme hat zwischen Juni und September 2009 stattgefunden.