Die folgenden Informationen hat unsere Schülerpraktikantin Alynah Netzel (9. Klasse, Oberschule Bremen-Findorf) während Ihres Praktikums im März 2018 zusammengetragen und niedergeschrieben. Der Deichverband dankt Alynah für Ihren Beitrag zu unserer Homepage!

Allgemein

Die Nutria, auch Biberratte genannt, stammt aus Südamerika und zählt zu den Nagetieren. Andere, aber seltene Namen für Nutria sind auch Sumpfbieber oder Schweifratte. Die Nutria sind Wildtiere und ernähren sich von Wasserpflanzen, Blättern und auch Süßwassermuscheln und Schnecken.

Größe und Gewicht

Die Körperlänge eines Nutria beträgt ungefähr 60-70 cm. Wenn die Tiere ausgewachsen sind, wiegen sie bis zu 10 Kilogramm.

Lebensraum

Besondere Verbreitungsschwerpunkte haben die Tiere im Westen und Osten Niedersachsens, aber auch in Nordrhein-Westfalen. Vor allem im nordwestdeutschen Raum wurde eine rasante Verbreitung festgestellt. Ab 2006 hat sich das Vorkommen der Nutria bundesweit mehr als verdoppelt. Die Tiere leben entweder paarweise oder in größeren Gruppen von 12-15 Nutria immer in Wassernähe. Der Nutria durchgräbt Uferbereiche und Deichanlagen und baut lange Tunnel und Gänge unter der Erde. Sie leben nah am Wasser und bauen Nester aus Schilf, Gras und gesammelten Ästen.

Vermehrung

Ein Nutria Weibchen kann pro Jahr zwei bis drei mal jeweils 6-8 Junge zur Welt bringen. Die Tragzeit beträgt 19 Wochen. Die Jungen sind recht weit entwickelt, können von Anfang an sehen und sind bereits nach 5 Monaten geschlechtsreif. So kann sich innerhalb von einem Jahr aus einem Pärchen eine Population von über 130 Tieren entwickeln.

Verbreitung

Seit dem 19. Jahrhundert wurden Nutria, vor allem in Deutschland, in Pelztierfarmen gehalten und gezüchtet. Immer wieder konnten einzelne Tiere entlaufen und haben sich einen Lebensraum in der freien Natur erobert. Die Art ist deshalb mittlerweile europaweit verbreitet und bekannt. Die Nutria sind Tiere, die keine harten Winter überleben können. Denn wenn im Winter alle Flüsse, Seen und Teiche zufrieren, finden sie keine Nahrung mehr und verhungern. Da die Winter in Deutschland nicht so kalt sind dass alles zufriert, können sich Nutria hier gut aufhalten.

Warum sind Nutria gefährlich?

Für den Menschen sind die Nutria an sich nicht gefährlich. Sie greifen nur an, wenn sie sich wirklich bedroht fühlen. Viel gefährlicher sind die Nager hingegen für den Hochwasserschutz, da sie Löcher und Gänge in Uferböschungen und Deiche graben. Im schlimmsten Fall kann es passieren, dass ein durch Nutriabauten geschwächter Deich bei einer zusätzlichen Belastung durch Hochwasser beschädigt wird oder sogar bricht.

Hat die Nutria auch einen Nutzen?

Die Nutria richten nicht nur Schaden an, sondern können auch sehr nützlich sein. Zum Beispiel werden in Südfrankreich Nutria ausgesetzt, um Fischteiche und kleine Seen von zu viel Wasserpflanzen und Algen zu befreien. In Deutschland werden Nutria jetzt auch zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt, da sie sich nicht gut mit dem nicht gern gesehenen Bisam verstehen und dafür sorgen dass diese sich nicht weiter verbreiten. Die großen Schäden, die Nutria an Gewässern und Deichen verursachen wiegen aber schwerer als der Nutzen.